Die Fluchtroute der drei SS-Männer entspricht der sog.
Rattenlinie, die über Südtirol verlief und mit Hilfe des Roten Kreuzes und vor
allem der katholischen Kirche vielen Kriegsverbrechern die Flucht nach
Lateinamerika und Nordafrika ermöglichte.
Die erwähnten Schauplätze und Kriegsverbrechen sind
authentisch. Beispiele:
§ In
der deutschen Geschichtswahrnehmung wurde erfolgreich das Hinmorden
sowjetischer Kriegsgefangener verdrängt. Von 5 Millionen sowjetischen Soldaten,
die den Deutschen in die Hände fielen kamen 3,3 Millionen um (zum Vergleich:
3,15 Millionen deutsche Soldaten gerieten in sowjetische Hände, wovon 1,11
Millionen starben).
§ In
den Rheinwiesenlagern der US-Amerikaner kamen kurz nach Kriegsende durch
Unterernährung und katastrophale hygienische Verhältnisse bis zu 10.000
deutsche Soldaten ums Leben.
§ Oradour-Sur-Glane
war ein Dorf im Südwesten Frankreichs, dessen Bevölkerung bis auf sechs
Überlebende von der SS ermordet wurde. Kleine Kinder, Männer und Frauen wurden
ohne Ansehen der Person oder des Alters umgebracht. In der Nähe des Dorfes
hatte ein Partisanenüberfall stattgefunden. Die 3. Kompanie des
zur 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“
gehörenden SS-Panzergrenadier-Regiments 4 „Der Führer“ war zuvor im
Einsatz an der Ostfront. Nach Aussagen von Angehörigen dieser Einheit fand diese
ein solches Verbrechen durchaus nicht ungewöhnlich.
§ Nach
dem Krieg war den Alliierten nicht klar, ob Südtirol Österreich oder Italien
zugesprochen werden sollte. Außerdem hat die Wehrmacht mit Hilfe der SS eine
vorzeitige Kapitulation der deutschen Truppen in Italien gegen den Willen
Hitlers ermöglicht. Dadurch war eine gewisse Zeit eine Kooperation deutscher
und amerikanischer Truppen möglich. Das rechtliche Niemandsland Südtirol wurde
nicht nur von Nazis zur Flucht genutzt, sondern es war auch ein Durchgangslager
für jüdische Flüchtlinge, die illegal nach Palästina auswandern wollten. Ein Zusammentreffen
von SS-Angehörigen und Juden war deshalb durchaus nicht unwahrscheinlich.
§ Die
Person von Schlemm hat als Vorbild Friedrich Schwend, der als
SS-Sturmbannführer und Organisator der Operation Bernhard englische Pfund
fälschte und der SS als Devisenbeschaffer diente. Später arbeitete er für den
amerikanischen Geheimdienst, bis er in Argentinien untertauchte.
§ Die
Bombardierung Pforzheims am 23. Februar 1945: 369 Flugzeuge der britischen
Luftwaffe zerstörten mit 28000 Zentner Bomben 80 % der Gebäude der Kernstadt; über
18 000 Menschen mussten qualvoll sterben. Im eigentlichen Kernbereich
Pforzheims sollen insgesamt 3 Menschen überlebt haben. Die militärische
Notwendigkeit einer solchen Zerstörung ist bis heute äußerst fragwürdig.
§ In
der Osterfeldschule in Pforzheim befand sich das Lazarett der Armee. Es brannte
zwar aus, aber alle Insassen konnten evakuiert werden und kamen in der
benachbarten Kirche unter.
§ In
den KZs wurden Bordelle eingerichtet, um den kooperierenden Häftlingen
Prostituierte anzubieten. Die Frauen waren meist als asozial inhaftierte Gefangene, wobei als
asozial auch galt, sich nicht in den Bund deutscher Mädchen BDM, aufnehmen zu
lassen. Diese Bordelle waren für die Angehörigen der SS verboten. Bei einem
Verstoß drohte ein SS-Gericht. Die SS hatte eigene Bordelle außerhalb der KZs.
§ In
Argentinien fanden viele Nazis durch den dortigen Präsidenten Perón
Unterschlupf.
§ Chile
hat einen sehr traditionsreichen deutschen Bevölkerungsanteil. Das deutsche
Krankenhaus, die Clínica Alemana de Santiago, wurde 1905 gegründet und besteht
bis heute.
§ Rapa
Nui, die Osterinsel, stand bis 1956 unter Quarantäne, weil die Lepra
eingeschleppt wurde. Erst danach durften ihre Bewohner wieder auf das
chilenische Festland. Pater Sebastian Englert lebte ab 1937 auf der Insel und
machte sich um die Sprache und Kultur Rapa Nuis verdient. 1969 wurde er dort
beigesetzt.
Zu weiterführenden Links und Leseempfehlungen besuchen Sie
bitte meine Webseite: http://www.peterhakenjos.de/Tod-vergisst-bibliografie.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen